Urlaub mit euren Vierbeinern
WICHTIG! Denkt bei euren Hunden an den Schutz vor Leishmaniose wenn ihr Urlaub in ganz Südeuropa oder dem Mittelmeerraum macht. Wir möchten euch dringend an die Prophylaxe der Mittelmeererkrankungen besonders der Leishmaniose erinnern!
Viele Hundebesitzer machen sich Sorgen wegen der Mittelmeerkrankheiten bei einem Tierschutzhund. Das ist auch richtig. Allerdings ist diese Sorge oft nach Jahren in Vergessenheit geraten. So auch bei einem ehemaligen ASPA-Schützling. Der Hund hatte sich nun im Urlaub mit Leishmaniose infiziert - an eine Prophylaxe mit Scaliborhalsband oder mit einem speziellem Spot-on war nicht gedacht worden. Auch der Tierarzt hatte dazu keine Empfehlung gegeben.
Um euren Hund optimal zu schützen, sollte mit der Prophylaxe rechtzeitig angefangen werden. Nach dem Urlaub muss der Hund entwurmt werden. Insbesondere die Infektion mit Bandwürmern (Echinokokkus) kann für den Menschen lebensgefährlich sein. Da die meisten zeckenübertragenden Erkrankungen wie Babesiose, Anaplasmose, Erlichiose, Borreliose auch in Deutschland verbreitet sind - Tendenz steigend - sollte man an diese immer denken. Denn der Verlauf muss nicht akut dramatisch sein, sondern kann bei bisher gesunden Hunden auch langsam schleichend verlaufen mit Gewichtsabnahme, Müdigkeit, wechselnde Gelenkbeschwerden und Durchfall. Auch bzgl. der Impfungen und Vorschriften im Urlaubsland sollte man sich gemäß der Einreisebestimmungen rechtzeitig informieren.
Zur Prophylaxe bzw. Schutz bei Reise in südliche Länder sind das
Scaliborhalsband® und die Spot-on-Präparate Advantix® und Exspot®
zugelassen; inzwischen wird auch die Kombination von Advantix® mit
Advocate® empfohlen. Das Scaliborhalsband muss unbedingt 2 Wochen vor Reisebeginn angezogen
werden und auch noch ca. 2-3 Wochen nach der Reise getragen werden. http://www.scalibor.de/pdf/Intervet-Zeckenfibel.pdf
Bitte beachtet beim Spot- on Präperat unbedingt die Wirksamkeit gegen die Sandmücke (Schmetterlingsmücke). Eventuell muss bei einer längeren Reisedauer nachgetropft
werden mit einem neuen Spot on, um die Wirksamkeit zu gewährleisten.
Sylt
Hier kommt endlich mal wieder ein Urlaubsbericht von den Hannoveranern Cloe, Dora und Lui. Wir waren eine Woche auf Sylt und haben die Nordsee im Winter genossen.
Gerade im Winter gibt es für den Strand keine Einschränkungen und man kann mit den Hunden im Freilauf kilometerweit wandern. In Restaurants und Geschäften war es ebenfalls völlig unkompliziert. Und auch Unterkünfte gibt es, in denen drei große Hunde kein Problem sind. Gefunden haben wir eine kleine nette und bezahlbare Ferienwohnung in Wenningstedt in direkter Strandnähe.
Wilde Rennspiele, nette Hundekontakte, tolle Landschaft abseits der üblichen Strände, Fährfahrten und auch ein bisschen Training bei erstaunlich guten Wetter.
Urlaub mit Hund in Zeeland in Holland
Heute möchte ich Euch eines meiner Lieblingsreiseziele mit Familie, Freunden und Hunden vorstellen. Wir sind schon viele Male dort gewesen und kommen immer wieder sehr gerne dorthin zurück. Herrausragend sind vorallem die Natur und die Strände vor Ort-groß, breit und manchmal einsam in der Vor- und Nachsaison. Wir fahren in den Centerparcs Port Zeland der auch einen eigenen Campingplatz dort hat. Der Park liegt ganz wunderbar eingebettet in der Natur auf seiner eigenen "Insel" umgeben vom Grevelingemeer und ist nur durch die Strasse und den Deich vom Nordseestrand getrennt. Der Strand vor Ort ist schnell fußläufig zu erreichen und herrlich breit. Hunde und Familie können dort wunderbar spielen, Drachen steigen lassen oder einfach nur spazieren gehen.
Um den Centerparcs herum liegt das Grevelingemeer und ein kleiner Wald- auch dort kann man sehr gut und lange verschiedene Wege mit dem Hund erkunden. Der absolute Traumstrand ist aber mit dem Auto in 5 Minuten oder auch mit dem Rad oder zu Fuß erreichbar- Vuurtoren-Westhoofd liegt zwischen Ouddorp und Port Zelande am Leuchturm. Dort ist auch direkt ein Parkplatz und man kann einen sehr langen, breiten und oft einsamen Strand genießen der mit herrlichen Dünen eingefasst ist. Die ganze Region Zeeland ist ein toller Urlaubsort für einen Urlaub mit Hund, wo man Ruhe und Natur, Sport sowie Kultur und Freizeitaktivitäten für die ganze Familie findet. Middelburg und Rotterdam in der Nähe laden ebenso zu Erkundungstouren ein.
Es gibt noch eine Menge anderer Ferienhausanbieter und Ferienparks in der Region. Meine Reiseerfahrungen beschränken sich nur auf die Nebensaison. In der Hauptsaison ist zwischen 9 Uhr bis 19 Uhr der Hund am Strand verboten aber in den Nebensaisonen ganztägig erlaubt.
Sommerurlaub in den schottischen Highlands mit drei Windhunden
Ob das so klug ist?
In den letzten Jahren waren wir mit Familie und Hunden zum Wandern in Norwegen, in Tschechien im Böhmerwald, in den österreichischen und schweizerischen Alpen. Letztes Jahr, mit Lui als Familienzuwachs, zum ersten Mal mit drei Hunden. Da gestaltete es sich bereits schwierig, eine passende Unterkunft zu finden: zwei Hunde sind meist noch machbar, bei drei Hunden winken die meisten Anbieter ab.
Dieses Jahr wollten wir uns noch mal einen besonderen Urlaub gönnen, sicherlich einer der letzten Urlaube mit der ganzen Familie: der Sohn hat das Abitur bestanden und wird studieren, die Tochter ist gerade nach einem Highschooljahr frisch aus Neuseeland zurück und möchte nun mit ihren Freundinnen Ferien machen. Der Familienrat hatte sich via Skype im Winter bereits zusammengefunden und die schottischen Highlands als Wunschziel für diesen Sommer erklärt. Machbar mit drei Hunden? Wir versuchen es!
Wo wohnen wir?
Für die Unterkunft ist das Internet eigentlich eine wahre Fundgrube, aber wir hatten dennoch zu tun, etwas Schönes für vier Erwachsene und drei Hunde zu finden: die ersten Suchanfragen ließen maximal 2 Hunde zu. Die Angebote im Netz sind zwar riesig - mit Hunden allerdings fliegt man an vielen Stellen direkt aus den Suchanfragen wieder raus. Urlaub mit drei Hunden ist also etwas, was man lange im Voraus planen sollte...
"http://www.unique-cottages.co.uk" wurde unser Anbieter dieses Jahr mit einem urigen Cottage in einem winzigen Dorf mitten in Schottland am südlichen Ende der Highlands.
Wie kommen wir hin?
Ca 1500 km im PKW mit 4 Personen und 3 Hunden - oh man, haben wir uns das gut überlegt? Aber die Fährverbindungen nach Great Britain sind ja gut. Sogar direkt nach Schottland kann man mit der Fähre kommen und spart sich eine lange Fahrzeit im Auto - super, wenn die Hunde nicht wären!
Anders als auf den Fähren nach Skandinavien gibt es auf den Fähren nach Great Britain keine Haustierkabinen, die Hunde dürfen nicht mal an Deck. Sie müssen je nach Reederei für bis zu 16 h entweder im Auto im dunklen und unklimatisierten Frachtraum oder in einem gesonderten Tierdeck mit dicht beieinander stehenden Einzelboxen und jeder Menge Fremdhunden untergebracht werden. Das kam für uns nicht in Frage - viel zu viel Stress für unsere drei vierbeinigen Familienmitglieder!
Also doch lange Autofahrt. Wir entschieden uns für die Fahrt durch den Eurotunnel und eine extra Übernachtung kurz vor London. Das Bed and Breakfast in Faversham südöstlich von London nahm uns gern auch für nur jeweils eine Nacht auf der Hin- und Rückfahrt. Damit verteilten sich die Kilometer auf zwei Tage und wir konnten ausreichend lange Pausen einplanen. Frühzeitig gebucht sparten wir bei der teuren Tunnelfahrt zumindest ein bisschen was ein.
Was ist zu erledigen, damit die Hunde mit können?
Für Reisen ins Ausland muss man bei Hunden z.T. Monate vorher planen, um die gesetzlichen Einreisebestimmungen einhalten zu können und nicht an der Grenze dumm da zu stehen. Das habe ich bei unseren Skandinavienreisen gelernt, außerdem habe ich eine sehr gut informierte Tierärztin. Im Internet findet man auf der Seite "http://www.petsontour.de" alle aktuellen Informationen zu den Einreisebestimmungen der unterschiedlichsten Länder - für Great Britain gilt: internationaler Heimtierausweis mit Chipnummer, gültige Tollwutimpfung, Entwurmung (vorgeschriebene Wirkstoffe beachten!) 24-120 h vor Einreise sowie Gesundheitszeugnis. Außerdem tragen meine Hunde im Ausland eine Marke am Halsband mit ihrem Namen und meiner Handynummer incl. Auslandsvorwahl für Deutschland - sicher ist sicher.
(Spannend wurde es dann trotzdem an der Pet-controll in Calais: in Cloes Ausweis steht zusätzlich ein zweiter Name, vergeben von einem der Vorbesitzer, und sorgte für Verwirrung. In Luis Zweitausweis war das Datum der Chipimplantation nicht vermerkt. Sein Erstausweis ist irgendwo zwischen Endstellen und Pflegestellen verloren gegangen und das Datum war nicht rekonstruierbar - das ließ sich aber glücklicherweise alles im ruhigen Gespräch mit dem kontrollierenden Beamten klären, auch wenn mein Puls dabei Kapriolen schlug.)
Und? Hat es sich gelohnt bei dem ganzen Aufwand?
Zuhause ist es doch eigentlich auch ganz schön!
Bei bestem Sommerwetter und knapp 30 Grad in Norddeutschland ging es auf nach Schottland.
Je näher wir kamen, desto kälter wurde es. Bereits beim Verlassen des Eurotunnels regnete es in Strömen. Wir wurden überall in Great Britain begrüßt mit der Aussage, dass dieser Sommer besonders schlecht sei: zu kalt und zu nass - "but you did not come to Scotland for the weather..."
14 Tage Nieselregen, Wolkenbrüche und strahlender Sonnenschein in rasantem, manchmal minütlichem Wechsel bei 7 bis maximal 15 Grad. Doras Fleecemantel hat gute Dienste getan, unsere Regenkleidung auch.
Schottland ist ein großartiges Land mit winzigen Dörfern und kleinen eng bebauten Städtchen im Inland wie auch an den Küsten von Nordsee und Atlantik; mit Burgen, Castles und Ruinen, die man oftmals auf eigene Faust und ohne Einschränkung erkunden darf; mit unglaublich vielen Galloway-Rindern, Millionen von Schafen, mindestens ebenso vielen Rothühnern, aber auch Fasanen, Füchsen, Hasen, Rehen, Hirschen und sogar Rentieren und Adlern; mit noch viel mehr Hügeln und Bergen mit unglaublicher Aussicht auf unberührte Natur; mit Wiesen und Mooren voller Heide und mannshohem Farn; mit Wäldern aus uralten knorrigen Bäumen; mit Seen, Flüssen, Bächen, Wasserfällen und Fjorden; mit grandiosem Panoramablick an den Steilküsten und wunderschönen, fast menschenleeren Buchten am Meer voller feinstem Sand oder abenteuerlich geformten Steinen. Allesamt tragen wunderbare keltische und gälische Namen und beflügeln die Fantasie.
Jeder so, wie er will und kann!
Die Schotten begegneten uns offen und voller Freundlichkeit. Die uralte keltische Erzählkunst, die für die Überlieferung z.B. der Geschichten um King Arthur gesorgt hat, scheint bis heute den Charakter der Menschen hier zu prägen. Sie sind interessiert, fragen viel, wollen zuhören und erzählen dabei doch genau so gern von sich. Wir wurden überall in ein kleines Gespräch gezogen, selbst wenn wir den starken Akzent manchmal nicht gut verstanden - dann wurde eben langsam wiederholt solange bis es klappte. Das machte es leicht, sich hier wohl zu fühlen!
Und die Schotten sind sehr entspannt im Umgang mit sich angemessen benehmenden Hunden. Sie dürfen zwar offiziell in ganz Great Britain nicht in Restaurants und Läden, aber oft wird man dann doch mit "a warm welcome to dog-owners with well behaved dogs " oder auch mit "every dog is welcome and so are most people" herzlich eingeladen, in Restaurants oder Geschäfte einzutreten. An den Stränden und kleinen Hafenbuchten stehen zwar Hinweistafeln mit allerlei Hinweisen zur Badeordnung, nach dem Thema "Hund am Strand" sucht man aber vergeblich. Hunde gehören hier selbstverständlich mit an den Strand und dürfen ausgelassen toben, solange sie niemanden belästigen. Auch Hundekontakte sind völlig unkompliziert. Einzig das Einsammeln von Hundekot wird gefordert, ohnehin eine Selbstverständlichkeit.
Sowohl im Cairngorns Mountain Nationalpark, einem riesigen, schönen und wilden Gebiet hoch oben in den Highlands, wie auch in den meisten anderen touristisch erschlossenen Bereichen wird man zwar aufgefordert, die Hunde strikt unter Kontrolle zu halten. Ob man das allerdings angeleint oder per Fußgehen regelt, bleibt einem hier tatsächlich selbst überlassen - das gefällt mir sehr.
Dampf ablassen!
Mich nervt das Gegängele in Deutschland unglaublich, wo man für unmündig erklärt wird, zu entscheiden, ob man seinen Hund im Griff hat oder nicht. Man muss nicht mehr selber denken, alles ist geregelt. Verantwortungsbewusstsein, Verstand und das Einstehen für eigene Entscheidungen und ihre Konsequenzen sind nicht gefragt. Es ist mir schon fast unheimlich, dass hier alle so freundlich und entspannt mit uns und den Hunden sind, dass keiner skeptisch guckt, dass viele grinsend die Hunde im Vorübergehen streicheln, aber dennoch den manchmal noch ängstlichen Lui nie bedrängen. Alle gehen selbstverständlich davon aus, dass ich meine Hunde kenne und die Verantwortung übernehme - das bin ich aus dem Land der Regeln und Gesetze für jeden Schritt im Alltag nicht gewohnt und es dauert etwas, bis ich mich so frei fühle, wie ich es hier tatsächlich bin!
Alles geht, nichts muss!
Wir entschieden uns im Nationalpark und auch an einigen anderen Stellen die Hunde an ihren Zuggeschirren anzuleinen. In unwegsamem Gelände voller Wild ständig die Hunde im Blick zu halten, war mir einfach zu anstrengend.
(Mein Favorit: Uwe Radants Faster-Zuggeschirr "http://www.uwe-radant"und 2,5 m Fettlederleine ohne Handschlaufe, so kann man die Leine auch gefahrlos schleppen lassen und sie gerät dem Hund nie zwischen die Beine. Diese Kombination hat uns bis jetzt sicher durch alle Gelände gebracht - diesen Sommer durch die schottischen Moore genau so wie in den Sommern davor über wackelige Hängebrücken, über Geröll- und Schneefelder bis auf die Gipfel der 3000-er in den Alpen)
Oft, viel öfter als in den anderen Urlauben konnten wir unsere drei Hunde hier ganz offiziell im Freilauf führen - dank dem perfekten Antijagdtraining von Christel Löffler "http://www.dialog-mensch-tier.de". Und um es klar zu sagen: gejagt haben unsere Hunde in Schottland nichts außer den lästigen Fliegen!
Apropos Fliegen - die selbst für Schottland ungewöhnlich kalten Temperaturen diesen Sommer hatten durchaus ihr Gutes: keine Midges - die widerlichen, sonst zu Hunderten über einen herfallenden Minimücken, vor denen jeder Schottlandurlauber gewarnt wird und für die wir uns extra mit Sprays gerüstet hatten, sind uns komplett erspart geblieben.
Und das hat man dann davon!
Als besonderes und unvergessliches Erlebnis hatten wir uns an unserem letzten Urlaubstag den Besuch der Highlandgames in Aberfeldy vorgenommen. Und dort hat doch tatsächlich Cloe zusammen mit meinem Sohn den 2. Platz bei der Competition für den besterzogenen Hund belegt! Es war eine sehr spontane Teilnahme - die beiden sind vom Zuschauersitz aufgestanden und haben sich einfach zu den anderen Teilnehmern dazugestellt - die Schotten sind völlig unkompliziert und offen für alles. Die Jury bestand aus zwei älteren Damen, sehr britisch und sehr warmherzig. Der rothaarige Moderator im Kilt kommentierte das Ergebnis trocken: "and the second place goes to Cloe from Spain with her leader Jonathan from Hannover, Germany at the multicultural Highlandgames in Aberfeldy, Scotland - that makes perfect sense!" Die Lacher waren auf unserer Seite!
Wir kommen aus unserem diesjährigen Sommerurlaub vom warmherzigen Umgang mit uns wunderbar gestärkt, sehr durchtrainiert und prima erholt zurück. Jedes Jahr merke ich aufs Neue, dass der gemeinsame Urlaub mit unseren Hunden die Bindung stärkt, dass wir alle, Zweibeiner wie Vierbeiner, uns noch besser aufeinander einlassen, noch mehr von einander lernen, uns noch besser gegenseitig einschätzen können, unsere Körpersprache und damit unsere Gedanken und Vorstellungen noch ein bisschen besser verstehen. Das ist in meinen Augen pures Gold wert und rechtfertigt jeden planerischen Aufwand für den Urlaub mit Hunden. In diesem Jahr in Schottland haben die mystische Landschaft und die unglaublich entspannte Mentalität der Menschen dafür gesorgt, dass es ein besonders nachhaltiger Urlaub wurde.